
Geht es nach den Plänen vom Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach soll bis Ende des Jahres eine Reform der Krankenhausfinanzierung kommen. In seiner Bundestagsrede als "Revolution" betitelt sorgte die Ankündigung für einen breiten öffentlichen Diskurs. Daher veranstaltete der SPD Ortsverein einen Informationsabend zu diesem Thema.
Redner des Abends war der Bundestagsabgeordnete Dr. Herbert Wollmann, der in die Kreisstadt kam, um für Klarheit zu sorgen und Bedenken auszuräumen.
Der Abgeordnete erklärte, dass die Pläne aus dem Ministerium dahingehen die Krankenhäuser zukünftig nach Leveln einzuteilen. Je leistungsfähiger ein Krankenhaus ist, desto höher ist dann sein Level. So gelingt eine Abstuftung vom Universitätsklinikum bis zur integrierten stationär/ambulanten Grundversorgung. Es sollen durch die Änderungen mehr Anreize geben, die Qualität der einzelnen Angebote zu erhöhen. Durch ein verändertes Verhältnis zwischen Vorhaltepauschale und Fallpauschalen soll sich zudem die Finanzierung stabilisieren und planbarer werden.
Der Abgeordnete räumt auch ein, dass da wo es Gewinner geben kann, es auch Verlierer gibt. So kann die Reform im schlimmsten Fall zu reduzierten Angeboten führen, weil die geforderte Qualität nicht erreicht wird oder sogar zu Schließungen.
"Für die Altmark sehe ich die Vorstöße positiv. Ich gehe davon aus, dass alle Krankenhäuser bleiben und die stabilisierte Finanzierung deutlich die Planbarkeit erhöhen." bilanziert Dr. Herbert Wollmann.
Nach Plänen der Regierung soll die Reform zum Jahresende beschlossen und mit einer Übergangsfrist von mehreren Jahren umgesetzt werden. Bis dahin sollen alle Bedenken genau begutachtet und bewertet werden.
Im Anschluss des halbstündigen Vortrages wurde mit den circa 40 Gästen die gesamte Breite der Gesundheitspolitik diskutiert. Besonders emotional wurde es beim Thema Pflege. Den Ball nahm der SPD-Ortschef Robert Drews direkt auf und kündigte an, dass es hierzu einen ähnlichen Informationsabend in der zweiten Jahreshälfte geben wird.